Wie man sich entschuldigt, ohne sich zu schämen.
So würde sich der #Konfliktnavigator schuldfrei aus dem Debakel ziehen!
Einen offensichtlichen Fehler gemacht! Dumm gelaufen, aber noch nicht zu spät. Statt wie ein Amateur zu vertuschen, gibt Ihnen der Konfliktexperte Christoph Maria Michalski die besten Tipps für geschmeidiges Ablenken.
(Anmerkung: Satire! Eingewoben sind nach dem Gegenteilsprinzip alle Aspekte, die zu beachten sind.)
Frage 1: Was tun mit der Schuldfrage in einer Entschuldigung?
Wählen Sie hier Formulierungen wie „Es waren die Umstände/der Druck/die Passivität der anderen, die eine sofortige Entscheidung notwendig machten!“ „Hätte ich nicht gehandelt, wäre ein viel größerer Schaden entstanden. Ich habe lange mit mir gerungen und jetzt im Nachhinein sind alle schlauer und zeigen mit dem Finger auf mich!“ Weisen Sie alle Schuld vehement von sich. Nicht der Hauch eines Makels darf auf Ihrer Saubermannweste zurückbleiben. Attackieren Sie niemals eine Person direkt. Dann bilden sich Sympathisantengruppen, die für noch mehr Verwirrung sorgen.
Frage 2: Welche Konsequenzen sind bei einer Entschuldigung zu fürchten?
„So schlimm ist es nun auch wieder nicht. Die verzerrte Perspektive der Kritiker dramatisiert aus Eigeninteresse die Tatsachen.“ Streuen Sie, dass der künstliche Kontext aufgebauscht wird, damit keiner der anderen Verantwortung übernehmen muss. Lediglich eine krakelige Ablenkung sei das. Der einsame Held, der für Gerechtigkeit kämpft, ist schwer zu Fall zu bringen – schon gar nicht mit Ihnen. Eine gewisse Portion Dreistigkeit und Kaltschnäuzigkeit dürfen Sie an den Tag legen.
Frage 3: Wie schlimm ist es?
Verweisen Sie hier auf das Große und Ganze – das muss gesehen werden, das gesamte Bild und nicht diese Lappalie. „Die wird nur genutzt, um der Zukunftsorientierung des Unternehmens/Verwaltung zu torpedieren!“ Sie haben sich für ein höheres Ziel geopfert, als alle anderen den Kopf in den Sand steckten. Nun sollen Sie auf dem Altar der Scheinheiligkeit geschlachtet werden. Wo gehobelt wird, fallen auch Späne. Die Großartigkeit Ihrer Entscheidung und die Erhabenheit des Tuns werden erst viel später erkannt und entsprechend gewürdigt werden.
Frage 4: Wie geht es mir bei der Entschuldigung?
„Es tut mir leid und schmerzt mich sehr!“ ist das Mindeste, was Sie fallen lassen müssen. Andere übliche Phrasen des Bedauerns können auch noch abgesondert werden. Vergessen Sie nicht, eine entsprechende Mimik und gesenktes Haupt zu Schau zu tragen. Aber bitte nur bei diesen Äußerungen, sonst wird Ihnen der Rest als Schuldeingeständnis ausgelegt. Achten Sie bei finanziellen Desastern darauf, dass Sie teure Accessoires vorher abgelegt haben.
Frage 5: Was habe ich gelernt?
Zählen Sie hier mindestens die Stichworte Menschenrechte, Meinungs- und Gedankenfreiheit, Respekt, Empathie und Demut auf. Darunter machen es nur Amateure. Bessere Kommunikation und gemeinsame Abstimmung erzielen auch ihre Wirkung. Sehr gut kommt an, wenn Sie hier noch eine kleine Entschuldigung für die voraussichtlich negativen Auswirkungen für den kleinen Mann/Frau an der Maschine einstreuen:. „Sie sind und bleiben die Stützen unseres Unternehmens! Das, das werde ich nie vergessen- versprochen!“
Frage 6: Welche Phrasen dürfen in einer Entschuldigung auf keinen Fall fehlen?
Sätze mit Doppelbotschaften und „aber“- „Ich bin tief erschüttert über die missverständlichen Interpretationen meiner Aussagen, aber auf keinen Fall ….!“
Sätze, die im ersten Teil um Verzeihung bitten und dann die Schuld subtil den Anderen geben: “Es tut mir leid, dass Sie dadurch so unbeherrscht geworden sind!“
Weiterhin:
- Ich fühle mit Ihnen.
- Mir war nicht klar, dass ich damit Menschen verletzen könnte!
- Es tut mir wirklich leid, dass ich Sie mit meinem Verhalten verärgert habe und hiermit möchte ich mich aufrichtig dafür entschuldigen.
- Ich bin etwas zu weit gegangen und entschuldige mich dafür von Herzen!
- Das war ein dummer Fehler, der nie wieder vorkommen wird!
Frage 7: Was gibt es noch zu beachten?
Beachten Sie, dass das Timing eine entscheidende Rolle spielt. Halten Sie so lange dagegen, bis die Gegenseite sich überlegen fühlt und siegesgewiss wirkt. Dann -Bähm- die Mitleidenstour platzieren. Dieses Überraschungsmoment zieht den Anklägern sofort den Stecker aus deren Strategie und macht sie sprachlos.
Ziehen Sie auf keinen Fall eine persönliche Konsequenz. Sie müssen an Bord bleiben, um das „Schiff wieder in das richtige Fahrwasser zu bringen“, weil Sie als Kapitän der Einzige sind, der den Kurs beibehalten kann.
Sollten Sie mitten im Shitstorm trübsinnig werden, denken Sie an die legendären Zeilen „In den Posts von heute wickelt man morgen den Fisch ein!“ – oder war es die Zeitung? Egal!
Bei ehrlichem Interesse an Entschuldigungen nutzen Sie Konflikt🅵🅻🅾🆆. Ein Video darüber finden Sie hier oder auch den Artikel auf #LinkedIn.
Wenden Sie direkt an mich oder über meine Homepage.
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Christoph Maria Michalski
Experte bei Sat1 Frühstücksfernsehen und ARD-BRISANT
Buch Die Konflikt-Bibel
Experte FOCUS webinare.Campus
Berater mit einer virtuellen Tour HIER
Dozent der HAUFE Akademie
Repräsentant Niedersachsen der Stiftung Mediation e.V.
Ausbildung
Diplom-Rhythmiklehrer,
Diplom-Pädagoge Erwachsenenbildung und
MSc in IKT-Management
Kurzvita
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20.04.2023