6 Spekulationen über Deutschlands ESC Schicksal

Wieder mal letzter Platz für die mental führende Nation Europas beim Eurovision Song Contest #ESC. Irgendwie schaffen wir es nicht mehr, im wahrsten Sinne des Wortes bei unseren Nachbarn zu punkten. Hier ein Paar andere Sichtweisen auf die angebliche Niederlage.

Spekulation 1: Man mag unsere Musik nicht

Deutschland kann scheinbar keine international gewürdigte Musik mehr auf die Ohren bringen. Bach, Beethoven und Händel waren und sind Exportschlager, aber erst Hunderte von Jahren nach deren Tod.

*Sehen wir unsere Teilnahme als Investition in die Zukunft.*

Spekulation 2: Man will sich revanchieren

Kennen Sie Schadenfreude? Wenn hoch spezialisierten Menschen ein Missgeschick passiert, freuen sich andere, dass die Experten versagt haben. Auf der einen Seite sind die übermächtig, was bewundert und beneidet wird und glücklicherweise auf der anderen Seite auch Nieten oder dissonant in der Musiksprache. Wenn die Neider auch noch selbst das Ergebnis beeinflussen können, wird diesem Gefühl Ausdruck verliehen.

*Sehen wir unsere Teilnahme als indirektes Kompliment an.*

Spekulation 3: Man wählt die Falschen aus

Ständig wechselnde Auswahlkriterien und Jurys sind eine kurzatmige Reaktion auf das jeweilige Ergebnis. Der Videobeweis beim Fußball ist ständig Gesprächsthema, bleibt aber in seiner Konstruktion und Anwendung gleich. Wenn uns das Ergebnis nicht passt, ändern wie die Spielregeln. Das klingt nach Machtspielen im Sandkasten.

*Sehen wir unsere Teilnahme als Prüfung unserer moralischen Standfestigkeit an.*

Spekulation 4: Wir haben einen schlechten Geschmack

Auf Karikaturen werden deutsche, männliche Urlauber mit Sandalen, kurzen Hosen und Tennissocken dargestellt. Die einen nennen es modische Einzigartigkeit, die anderen ein „grand malheur“.

*Sehen wir unsere Teilnahme als Ausdruck unserer besonderen nationalen Note.*

Spekulation 5: Wir versuchen besonders cool zu sein

Made in Germany ist ein Qualitätssiegel für Funktionalität und Zuverlässigkeit unserer Produktion. Wir werden nicht als Vorreiter mit Hip und Style gleichgesetzt. Es müssen nicht unbedingt Blaskapelle, Gesangsverein und Shantychor auf die internationale Bühne, aber ein Hauch mehr deutsche Kultur täten eventuell ganz gut.

*Sehen wir unsere Teilnahme als Beitrag zur nationalen Identitätssuche an.*

Spekulation 6: Man pokert uns aus

Europa ist ein Sammelbecken und Siedetopf unterschiedlichster Kulturen und Mentalitäten. Beim gemeinsamen Ringen um Positionen und Entschlüsse kann es schon mal passieren, dass auf Nebenschauplätzen kleinere Nickligkeiten ausgetauscht werden. Das ist eine Art von liebevoller Rache, um den großen Kompromiss nicht zu gefährden.

*Sehen wir unsere Teilnahme als diplomatische Entschuldigung für die anderen europäischen Länder an.*


Obwohl ich auch studierter Musiker bin, habe ich definitiv keinerlei Ambitionen, mich aufstellen zu lassen:

„Schuster bleib bei Deinen Leisten!“

Deutschland hat weiterhin noch Chancen.

P.S. Immer wenn ich auf meine Tastatur schaue, links oben, dann durchzuckt mich ein Impuls, sofort die ESC-Taste zu drücken😂.

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Christoph Maria Michalski

Experte bei Sat1 Frühstücksfernsehen und ARD-BRISANT

Buch Die Konflikt-Bibel

Experte FOCUS webinare.Campus

Berater mit einer virtuellen Tour HIER

Dozent der HAUFE Akademie

Repräsentant Niedersachsen der Stiftung Mediation e.V.

Ausbildung

Diplom-Rhythmiklehrer,

Diplom-Pädagoge Erwachsenenbildung und

MSc in IKT-Management

Kurzvita

Barkhausener Str. 97

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www.christoph-michalski.de

senior@christoph-michalski.de

16.05.2023

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