Wenn Pocher an der falschen Stelle polarisiert!

Prominente wie Oliver Pocher stehen im Fokus der Öffentlichkeit. Ihr Lebensstil ist geprägt von Aufmerksamkeit und Egozentrik, was im Privatleben zu Konflikten führen kann.

Was ist die Faszination am Typus Pocher?

Oliver Pocher ist ein Allrounder: Komiker, Entertainer und Influencer. Er polarisiert mit grenzwertigem Humor und wird dafür gleichermaßen geliebt und gehasst.

Mit seinem schamlosen und auf dreisten Verhalten bietet er eine Projektionsfläche für unsere geheimen Wünsche und gleichzeitig erzeugt es auch Schadenfreude. Diese Extrovertiertheit steckt in jedem Menschen als geheimer Wunsch und Fantasie im Inneren – umjubelt und prominent zu sein. Wir ahnen aber, dass die Kehrseite diese Zurschaustellung extreme Schadenfreude sein kann, wenn mal etwas nicht so funktioniert, wie es soll.

Diesen Menschentyp gelingt es häufig, ohne besondere Fähigkeiten und Ausbildungen einen gewissen Status zu erlangen und damit viel Geld zu verdienen.

Es ist eine skurrile Mischung aus Bewunderung und Abscheu, die uns in den Bann schlägt.

Was ist die Gefahr am Typus Pocher?

Die größte Gefahr ist, dass im Privatleben die Rollen verschwinden: Auf der Bühne bin ich schrill und laut, rücksichtslos und anklagend, auf Fehltritten und Schwächen andere herumreitend ohne Rücksicht auf Verluste. Die öffentliche und die private Persona verschmelzen. Wenn ich dieses Verhalten in mein soziales Umfeld übernehme, werde ich schnell einsam.

Die Frage des Partners lautet dann: Mit wem bin ich eigentlich zusammen? Der Bühnenfigur oder dem Menschen. Die Sorge dabei ist, dass diese zwei Charaktere miteinander vermischen und ich nicht weiß, mit wem ich gerade am Tisch sitze. Die daraus resultierende Unsicherheit ist die Keimzelle für Misstrauen – das ist der Anfang vom Ende.

Ist ein Pocher in jedem von uns?

Auf die Frage, was sie von diesem Typus Mensch halten, würden viele Menschen sich klar distanzieren. „Das ist doch viel zu aufdringlich und vulgär!“ oder „Das entspricht nicht meiner Mentalität!“ Insgeheim müssten sie zugeben, das ist schon eine gewisse Art von Bewunderung in sich haben, wie diese Menschen mit diesen Eigenschaften es schaffen, reich und berühmt zu werden.

Diesen Umstand machen sich z. B. Horoskope zunutze. Der Barnum-Effekt beschreibt die menschliche Neigung, vage und allgemeine Aussagen als treffend für dich selbst zu empfinden:

  • Du bist oft der ruhige Beobachter, aber wenn du dich wohlfühlst, kommst du aus dir heraus.“
  • „Sie sind ein liebenswerter, gleichzeitig zielstrebiger Mensch.“
  • „Du hast zwar einige Schwächen, aber im Allgemeinen kannst du damit umgehen und bist sehr diszipliniert und selbstbeherrscht.“

Diese Formulierungen sind so gewählt, dass wir uns in allen Sternzeichen wiederfinden.

Auch Politiker nutzen gern diesen Effekt: „Ich verstehe die Sorgen und Ängste aller Bürger und werde für eine bessere Zukunft kämpfen.“

Mal so zu sein, wie wir wirklich in unserem Inneren sind, ist die wenigen Menschen vergönnt. Die Regeln unserer Gesellschaft und am Arbeitsplatz zwingen uns, einige Anteile unserer Persönlichkeit zu unterdrücken.

Und dann kommt einer der, sich das alles traut.

Was können wir daraus für das eigene Verhalten lernen?

  • Das Wichtigste im sozialen Umfeld ist die Offenheit untereinander. Zu Hause kann ich so sein, wie ich bin und mich auch mal aushalten lassen. Dabei ist das Prinzip „geben und nehmen“ entscheidend.
  • Das Zusammensein bewusst pflegen und darin eine Erdung finden, auf der nahestehenden Menschen mich auch mal kritisieren können, ohne damit einen Streit vom Zaun zu brechen.
  • Besondere Charaktereigenschaften benötigen besondere Orte. Sie können zum Beispiel in eine Karaoke-Bar gehen, wenn Sie für Ihre nicht vorhandenen Sangeskünste bewundert werden wollen.
  • Sorgen sie dafür, dass sie Ihre persönlichen Energiespender finden. Daraus die Kraft zu schöpfen, im Alltagsverhalten so zu sein, wie Sie möchten und gleichzeitig sozial verträglich zu bleiben. Ein Hobby hilft dabei ungemein.
  • Suchen Sie sich in Extremsituationen eine Unterstützung. Das kann zum Beispiel in Selbsthilfegruppen oder Online- Communitys sein, in denen sie Gleichgesinnte finden. Das ist heutzutage kein Zeichen von Schwäche mehr, sondern hilft ihnen, die Balance zu finden.

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Christoph Maria Michalski

Experte bei Sat1 Frühstücksfernsehen und ARD-BRISANT

Buch Die Konflikt-Bibel

Experte FOCUS webinare.Campus

Berater mit einer virtuellen Tour HIER

Dozent der HAUFE Akademie

Repräsentant Niedersachsen der Stiftung Mediation e.V.

Ausbildung

Diplom-Rhythmiklehrer,

Diplom-Pädagoge Erwachsenenbildung und

MSc in IKT-Management

Kurzvita

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www.christoph-michalski.de

senior@christoph-michalski.de

06.10.2023

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