Wen wollen Sie im Sturm auf der Brücke eines Schiffes sehen?

Den Koch, der Ihnen sagt, dass die Kartoffeln noch 2 Wochen reichen?

Den Entertainer, der ein optimistisches Lied anstimmt oder den Philosophen, der über die Chancen in der Krise mental flaniert? Am besten von allem etwas und der/die einzige, die das vollbringen kann, sind Sie als Inhaber, Geschäftsführer oder Führungskraft. Und zwar in Corona-Zeiten jetzt und sofort mit einer starken Präsenz, die den Leuchtturm in der wilden Fahrwassern signalisiert. Genug der maritimen Bilder.

Die Bedürfnisse als Grundlage

Grob gesagt haben Menschen 3 Grundbedürfnisse: Sicherheit, Zugehörigkeit und Wachstum. Letzteres ist momentan nicht so aktuell und trifft mehr für die zu, die sich Gedanken machen, wie es nach der Krise weitergehen kann- wichtig, aber später!

Emotional tangiert sind wir immer, wenn eines dieser 3 oder alle 3 Bedürfnisse in unterschiedlicher Füllhöhe z.B. auf Reserve laufen. Äußern tut sich das in einer Emotion, die in diesem Fall als Botschafter des Bedürfnisses gilt. Das ist der Anknüpfungspunkt für Sie, Ihre persönliche Souveränität zu zeigen und den Mitarbeitenden die notwendige Orientierung zu geben.

Als Der Konfliktnavigator bin ich sehr häufig in Firmen, wenn sich schwierige Situationen am Horizont abzeichnen oder schon die schweren Wolken über ihnen sind. Mit seismographisch feinen Antennen schauen die Menschen jetzt sehr genau auf die „Brücke des Unternehmens“, gerade wenn eine Krise wie diese Pandemie über uns reinbricht.

Ich kenne einen Fall, wo der Chef den Brief des Rechtsanwalts zum Thema Kurzarbeit wegen Corona mit den Zeilen „zur Kenntnisnahme…“ an alle Mitarbeitenden weitergeleitet hat. Lachen Sie nicht, das mag das untere Ende der Skala sein, zeigt das nach oben hin noch ausreichend Luft ist.

Die Idee der Lösung

Nachdem ich nun ausreichend die Schiffsglocke geläutet habe, spült sich die Frage nach oben „Wie geht es ihrer Meinung nach?“

Dazu habe ich Ihnen 5 P zusammengestellt, die eine Bauanleitung für ein gutes Krisenmanagement sind.

    1. persönlich
    2. permanent
    3. passend
    4. publik
    5. professionell

zu 1 persönlich) Mit persönlich ist gemeint, dass ein Inhaber, Geschäftsführer oder Führungskraft als direkt erlebbarer Mensch in Erscheinung tritt. Ich möchte als Mitarbeitender zu meinen direkten Vorgesetzten oder meinen Arbeitgeber das Gefühl eines persönlichen Kontaktes haben- keine Pressemitteilung mit „man sollte“ Formulierungen oder Worthülsen. Gerade auch in Zeiten der asynchronen Kommunikation über technische Hilfsmittel brauchen Menschen „Individium“- Ansprache.

Zu 2 permanent) Wie oft schauen sie am Tag in News Ticker, Social Media Accounts oder Presseveröffentlichungen, um das gute Gefühl zu haben, auf dem neusten Stand zu sein? Genau so geht es den Mitarbeitern in angespannten Zeiten, da sie einen permanenten Informationsfluss benötigen zur Beruhigung und das Gefühl, selbst und ständig darauf zugreifen zu können.

Zu 3 passend) Allgemeine Formulierungen und statische Begriffe vermitteln eher das Gefühl der Distanz. Die aus dem Marketing bekannte Zielgruppenorientierung ist hier das Maß der Dinge. Ein Mitarbeitender der Verwaltung hat eine andere Informationsbedarf als der Außendienst. Die gleiche Differenzierung gilt für Kunden, Kooperationspartner und Lieferanten.

Zu 4 publik) Die Wahl des entsprechenden Kommunikationskanals hängt sowohl von der technischen Erreichbarkeit als auch von den Konsumgewohnheiten der Zielgruppe ab. Von dem klassischen Aushang am Mitarbeiterinformationsbrett über Newsletter, Infoboards am Arbeitsplatz oder im Internet bis hin zu Audio- oder Videobotschaften reicht hier die Palette.

Zu 5 professionell) Die angesprochene Professionalität der Veröffentlichungen hängt weniger an der rhetorischen oder technischen Qualität. Hierbei geht es mehr um eine zielführende Struktur und ein gewisses Grundmaß an Vorbereitung, Darstellung und Umsetzung. Sie pitchen nicht um einen Auftrag vor Kunden sondern vor ihren Mitarbeitenden!

Letztendlich ist die alles entscheidende Frage, die sich jeder Konsument ihre Botschaft stellt: Was nutzt es mir? Was habe ich davon? Macht es ich sicherer“?

Das Modell zur Anwendung

Ein konkrete Modell der Struktur eine Videobotschaft ist folgendes Modell:

    • Benennen der Tatsachen und realen Situation mit faktischer Untermauerung
    • Darstellung der daraus resultierenden Folgen und Konsequenzen
    • Äußern des eigenen emotionalen Anteils oder den der Zielgruppe
    • Formulierung einer Bitte, Wunsches oder Forderung

Dabei formulieren Sie knapp, klar, präzise und schweigen dann.

Mit welchem Segment gestartet wird, ist auf die jeweilige Situation abzustellen. Manchmal ist der Einstieg über das Gefühl passen, bei Vitalisierungsreden ist die Aufforderung, der Appell am Anfang die zielführende Variante. Der Titel ist Modells 4/4=1 weist darauf hin, dass nur alle 4 Teile die runde Ansprache ergeben.

Das Fazit

Diese ganzen Gedanken münden in dem einem Extrakt: Action! Ob Sie es mögen oder nicht, jetzt sind die Verantwortlichen als Leuchttürme und souveräne Leitfiguren gefragt, die Orientierung und Vertrauen vermitteln.

Deshalb endet dieser Artikel mit dem Wunsch, dass die Krisen- bzw. Unternehmenskommunikation wie ein Marketingkampagne mit einer detaillierten Auflistung von Frequenz, Themen, Kanäle, und Ziel im Voraus geplant wird.

Meine Unterstützung

Auf meinem YouTube Kanal finden Sie eine ausführliche Darstellung meiner „Anleitung“ und eine Beispielrede, die nicht perfekt ist und das ist auch gut so!

Ich wünsche Ihnen persönlich gute Gesundheit und ihrem Unternehmen wirtschaftlichen Erfolg.

Rufen Sie 01578.1765683 an, kontaktieren mich über LinkedIn oder mailen unter senior@christoph-michalski.de.

Stoßen Sie sich nicht den Kopf an meinen Denkanstößen!

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