Man muss nicht jeden Mist unterschreiben!

Erschreckende Erkenntnisse über die Koalitionsverhandlungen

Von diesen Verhandlungen berichten Insider, dass „man sich erst mal drei Tage die Wahlprogramme vorgelesen hat!“.

Mit Erstaunen las ich dann am 1.12.2017 in der Neuen Osnabrücker Zeitung ein Interview mit einer Generalsekretärin, die sinngemäß äußerte: „Mit Zielen hätte es vielleicht funktioniert!“
Mir schaudert es, wenn Verhandlungen über unsere Regierungsbildung scheinbar derart ziellos geführt werden. Auch nach zweimaligen schmerzhaften Kniffen in Oberarm und Schenkel wollten die Leseeindrücke sich nicht relativieren.

FASSUNGLOSIGKEIT!

Wie will man jemanden überzeugen, in einer stilvollen Debatte, wenn keiner formulierten Ziele gibt? Das Akronym SMART aus dem Projektmanagement hängt allen Trainern und Teilnehmern an Seminaren mittlerweile zum Hals raus. Selbst beim Spiel braucht man Ziele und Strategien, Spielzüge und Durchhaltevermögen.

Die Augen müde vom Schmerz, glitten sie weiter zurück zur Überschrift. Toxisch schon angehaucht, brannte sich die Überschrift in der Retina fest „Man muss nicht jeden Mist unterschreiben!“
Ich kriege es nicht scharf, welchen Grund es geben kann, die Vorschläge und Meinungen anderer als Mist zu bezeichnen; sie damit abzuwerten, lächerlich zu machen im wahrsten Sinne des Wortes in den Dreck zu ziehen.

Ich vermisse ganz klar die Seriosität in der respektvollen Haltung anderen politischen Parteien gegenüber. Wieder haben Trainer und Teilnehmer Tränen in den Augen, wenn sie an die qualvollen Monologe der Profis über gewaltfreie Kommunikation oder respektvolle Kommunikation denken. Mit solchen Formulierungen diskreditiert sich ein Gesprächspartner gegenüber den andern beim Verhandeln auf Augenhöhe.

Von anderen Parteien bin ich solche rhetorischen Kniffe unter der Toleranzschwelle gewöhnt; die hatten bisher noch kein Mandat für eine Regierungsbildung erhalten.

Stoßen Sie sich nicht den Kopf an meinen Denkanstößen!

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