Wie Konflikte, Kreativität und Innovationen zusammenhängen

Verwandte im Geiste: Konflikte, Kreativität und Innovation, das passt nicht zusammen?

Dann schauen Sie nochmal genauer hin. Denn Konflikte bedeuten nicht immer nur Streit, endlose Diskussionen und festgefahrene Standpunkte. Vielmehr haben Konflikte das Potenzial, zum Geburtshelfer von kreativen Ideen und großartigen Innovationen zu werden. Vorausgesetzt, Sie stellen sich dem Konflikt, wollen den Status Quo verändern und arbeiten systematisch an einer Lösung. Konflikte sind so alt wie die Menschheit. Denken Sie mal an Adam, Eva und die Geschichte mit dem Apfel und der Schlange. Voilà, das ist er, der Urkonflikt. Aus kirchlicher Sicht ist das Ganze natürlich nicht so toll gelaufen, da mit dem Vergehen Evas die Sünde über die Menschen kam. Unangenehme Folge: Die Ausweisung aus dem Paradies. Rein logisch betrachtet, hat diese Entwicklung aber auch seine gute Seite, nämlich Innovation! Hätte Eva sich nicht getraut und wäre das Risiko nicht eingegangen, würden wir vielleicht immer noch mit Feigblättern bekleidet im Garten Eden sitzen. Könnte nett sein – wir hätten aber garantiert eine Menge tolle Dinge verpasst.

Im Schmerz geboren

Was Konflikte und Innovationen gemeinsam haben: Ihr Start- und Zielpunkt sind Leiden. Am Anfang steht Unzufriedenheit mit dem Status Quo – und am Ende idealerweise eine Lösung, die das Leiden lindert. Wenn Thomas Alva Edison die funzelige Gaslaterne nicht gestört hätte, gäbe es heute keine elektrischen Leuchtmittel. Wenn der Koffer zum Tragen nicht zu schwer geworden wäre, gäbe es keine Koffer-Trolleys. Also entsteigt Kreativität letztendlich einem Konflikt. Gleichzeitig beschwört Kreativität aber auch Konflikte herauf, wie sich etwa ganz aktuell in der Automobilindustrie abzeichnet: Der Motor eines Elektroautos besteht aus gerade mal 170 Teilen, während für die kraftstoffbetriebene Variante sage und schreibe 1.200 einzelne Bauteile benötigt werden. Die Folgen für die Zulieferindustrie werden eklatant sein und wiederum gesellschaftliche Veränderungen heraufbeschwören. Innovation bedeutet, die alte Haut abzustreifen und hinter sich zu lassen, wie beim Häuten der Schlange.

Ideen statt Material

Kreativität bedeutet für mich vor allem, Vorhandenes neu zu kombinieren. Das benötigt Wissen, Handwerk und künstlerisches Fühlen. So hat es Edison getan – und trotz Fehlschlägen immer weiter probiert. Ohne eine Vorlage zu haben und ohne genau zu wissen, welches Material schlussendlich den Erfolg bringen würde. Es ist genau dieser unbändige Wille, den es braucht, um Konflikte zu lösen und dabei neue Perspektiven zu eröffnen – sei es in Form von Produkten oder auch neuen Wegen der Zusammenarbeit, Unternehmensführung und so weiter. Ich habe es übrigens selbst probiert: Ich war Zauberlehrling im magischen Zirkel von Deutschland und habe die Grundprinzipien der verschiedenen Zaubersparten gelernt und mich monatelang darin geübt. Als vollwertiges Mitglied habe ich dann angefangen, eigene Zaubereien zu erfinden – einerseits aus der Not heraus, da es keine geeigneten Materialien für meine eigenen Ideen gab. Andererseits aus Geldgründen, da man bei einem Zaubertrick immer das Know-how bezahlt, nicht die Utensilien. Und das kann einen ganz schön tiefen Griff ins Portemonnaie erfordern.

Hochprozentiges zum Schluss

Die Gemeinsamkeiten von Kreativität, Konflikt und Innovation bestehen also darin:

  • Spannungsfelder und inneren Druck auszuhalten und ein unbequemer Zeitgenosse zu sein
  • Alternativen müssen selbst erdacht und erarbeitet werden, verschiedene Szenarien werden im Kopf durchgespielt, um so zu einer angemessenen Handlung auf äußere oder innere Einflüsse zu kommen
  • Ergebnisse kommen nur über „try and error“ zustande, stufenweise im Prozess, inklusive Rückschritt und Verzweiflungsanfällen
  • Die Frage des richtigen Zeitpunkts und Timings ist elementar und entscheidend

Und denken Sie immer daran: Kreativität und Konflikte sind 1 % Inspiration und 99 % Transpiration – in Abwandlung des Zitates von besagtem Thomas Edison. Und falls Sie noch ein Alibi brauchen: „Die chemische Analyse der sogenannten dichterischen Inspiration ergibt neunundneunzig Prozent Whisky und ein Prozent Schweiß.“ – William Faulkner. Prost! Noch mehr Inspirationen rund um die Welt der Konflikte bekommen Sie auf https://www.christoph-michalski.de/, schauen Sie mal vorbei!

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