In drei Schritten konfliktfrei durch die närrische Zeit!

„Mach es zu deinem Projekt!“

Der Countdown läuft, am Donnerstag ist es soweit. Um 11:11 Uhr heißt es dann wieder: Die Narren sind los!

Wenn Sie jetzt schaudernd zusammenzucken, kann ich Sie beruhigen: Karneval ist nicht jedermanns Fall. Und muss es auch nicht sein. Es gibt allerdings eine Sache, die uns alle etwas angeht, jeck oder nicht. Denn die „tollen Tage“ bieten einiges an Konfliktpotenzial. Damit Sie sich nicht noch bis weit über Aschermittwoch hinaus mit den Nachwirkungen der Session auseinandersetzen müssen, habe ich für Sie die drei wichtigsten Survival- bzw. Konfliktvermeidungsstrategien zusammengestellt.

1. Projektplan erstellen

Sicher erinnern Sie sich auch noch an die Hornbach-Kampagne, die Heimwerker jeder Façon aufforderte: „Mach es zu deinem Projekt!“ Daran sollten Sie sich ein Beispiel nehmen. Ja, richtig gelesen: Machen Sie Karneval in Ihrem Unternehmen zu einem „Projekt“. Dazu gehört natürlich auch ein ausgeklügelter Projektplan. Glauben Sie mir – es lohnt sich. So können Sie dafür sorgen, dass Sie nicht wieder von der jecken Zeit überrascht werden und dass es vor allem unter den Kollegen kein böses Blut gibt, weil sich jemand benachteiligt fühlt. Auch wenn die Karnevalstage für die echten Jecken Feiertagscharakter haben – rein rechtlich gesehen handelt es sich bei Altweiber, Rosenmontag und Co. um normale Arbeitstage. Damit der Betrieb dennoch rund läuft ist es sinnvoll, für eine „Notbesetzung“ zu sorgen. Am besten mit Mitarbeitern, die wenig karnevalsaffin sind. So können die Jecken Urlaub nehmen oder Überstunden abfeiern und sich ins Getümmel stürzen – und die anderen haben ihre Ruhe. In den Hochburgen wie Köln, Mainz und Düsseldorf hat es sich längst eingebürgert, zumindest am Rosenmontag die Pforten geschlossen zu lassen. Brauchtumspflege ist wichtig – aber bitte informieren Sie Ihre Kunden früh genug darüber und sorgen Sie dafür, dass keine wichtigen Fristen o.ä. in die Karnevalswoche fallen.

2. Klare Regeln definieren

Wie in vielen Fällen gilt auch hier: Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden! Graben Sie potenziellen Konflikten lieber von vornherein das Wasser ab, indem Sie gemeinsam ein paar Regeln für die „Ausnahmezeit“ festlegen. Wenn klar ist, dass keine Krawatten ohne Zustimmung massakriert werden, brauchtumsfremde Kollegen nicht zwangsgeschminkt werden, nach der Polonaise durchs Unternehmen weitergearbeitet wird und der gemeinsame Umtrunk bis 16 Uhr warten muss, ist viel gewonnen. Den jecken Kollegen die gute Stimmung ganz und gar zu verbieten, meine ich damit jedoch nicht. Wie wäre es zum Beispiel mit einem gemeinsamen (Kater)Frühstück? Da haben alle Kollegen etwas von!

3. Vermittler bestimmen

Ginge es im Karneval nur um Musik und gute Laune, wäre das ganze wahrscheinlich gar kein Problem. Doch Alkohol, hormonverseuchte Polonaisen und Bützchen bringen die Emotionen in Wallung – und damit schnell einen Konflikt aufs Tapet. Daher kann ich nur dazu raten, auch für diese Gebiete klare Regeln zu definieren. Egal, in welchem Kreis Sie feiern – unter Kollegen, Freunden oder Bekannten. Es kann auch sehr hilfreich sein, vorher einen Vermittler zu bestimmen, an den man sich im Zweifelsfalle wenden kann, wenn eine Situation doch etwas aus dem Ruder gelaufen ist. Gerade in Hinblick auf Übergriffigkeit und angemessene Annäherungen. Die Finger bleiben im eigenen Kostüm! Dazu rate ich besonders, wenn eine Feier im Firmenumfeld stattfindet. Denn auch, wenn es verlockend ist: Konflikte lassen sich nicht durch Schweigen aus der Welt schaffen.

Last, but not least noch ein kleiner Hinweis an die rheinischen Frohnaturen unter Ihnen: Ich gönne Ihnen die Freude. Aber bitte drangsalieren Sie Zugezogene nicht mit Missionierungsversuchen. Damit sorgen Sie bestenfalls für schlechte Stimmung und dicke Luft im Team.

Und falls Sie selbst eher zu den Karnevalsvermeidern gehören: Durchatmen! „De Zoch kütt“ – und Sie werden ihn nicht aufhalten können. Ich wünsche Ihnen die nötige Entspanntheit und Gelassenheit. Mit diesen Tipps werden Sie zumindest im beruflichen Umfeld die Nebenwirkungen deutlich abschwächen können. Und die gute Nachricht: Am Aschermittwoch ist alles vorbei!

Stoßen Sie sich nicht den Kopf an meinen Denkanstößen!

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