Hybrildung Nr. 5- Warum das notwendig ist?
Das entstand aus purem Eigennutz:
Bei meiner Unterstützung in Firmen zum Thema Konfliktmanagement habe ich immer wieder festgestellt, dass ist zwar mein Stoff durchgezogen habe, der Hafteffekt bei den Teilnehmenden jedoch sehr unterschiedlich war.
Das habe ich doch gelernt
Das erinnerte mich an meine Grundprofession Pädagoge. Also stieg ich in dieses Thema wieder ein und stellte fest, dass durch die Digitalisierung wunderbare Chancen entstehen, nachhaltige Vermittlung und Einsichten zu erzeugen.
Ich habe Anfang des Jahres 2020 einige Projekte in dieser Art durchgeführt – dort war der Anteil von Online-Konferenzen noch weitaus geringer, weil physische Anwesenheit in den Firmen noch möglich war. Dabei habe ich festgestellt, dass durch die stärkere Differenzierung der unterschiedlichen Lerntypen und Lernkanäle, der besseren Integration der Ist-Situation des Unternehmens und deren Ressourcenmanagement die Umsetzung in den Arbeitsalltag wesentlich gesteigert werden konnte.
Die Kritik am Bisherigen
Ich habe für einen großen Automobilkonzern mehrere Seminare im Bereich Präsentation, Argumentation, Schlagfertigkeit und Selbstmanagement durchgeführt. So habe ich Teilnehmer wiederholt in meinen Seminaren gehabt, die einen umfangreichen Schulungsplan als Jahresprogramm hatten.
Ich habe mich immer dann wieder gewundert, dass die Begeisterung für das neu Erlernte scheinbar auf dem Wege in den Arbeitsalltag verloren gegangen ist. Die jahrzehntelang eingefrästen Muster und Strukturen lassen sich nicht durch ein 2 Tages Seminar wesentlich beeinflussen. Weiterhin kennt jeder in meiner Situation die zarte Balance, den unterschiedlichen Typen in einem Seminar gerecht zu werden. Das zeigt sich meistens durch temporär leere Blicke bei einzelnen Einheiten und offensichtlichem Sekundenschlaf.
In der klassischen Seminarform konnte ich nur hoffen, so viele Einzelportionen zu bestreiten, dass ich nach dem Gießkannenprinzip alle irgendwie mit meinen Erkenntnissen beregne. Der Rest der Zeit ist weniger effektiv genutzte Ressourcen.
Die Chance der Digitalisierung
Genau hier setzt diese neue Mischung an: aus meinem Angebot an den hybriden Zutaten setzt sich jeder Teilnehmende das Programm zusammen, das seiner Individualität nahe kommt. Somit wird mentaler Leerlauf und Zeitabsitzen im Seminaren gespart, jeder lernt das, was er für die aktuelle Bewältigung seines Arbeitsumfeldes benötigt oder wird gezielt auf zukünftige Aufgaben vorbereitet.
Ein konkretes Beispiel- „Schwierige Mitarbeitergespräche führen“ ist ein beliebtes Seminarthema in allen Akademieprogrammen. Jetzt sitzen in den Präsenzseminare
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- in Zukunft zu befördernde Mitarbeiter (vom Mitarbeiter zum Chef)
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- junge Hochschulabsolventen in direkt anschließender Verantwortungsposition
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- routinierte Führungskräfte mit mehreren Jahren Erfahrung
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- alte Hasen, die schon viele Stürme über sich ergehen lassen haben und
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- die Frustrierten, die sich Wundermaßnahmen und Heilsrezepte erhoffen
Jetzt bediene ich diese Segmente mit Grundlagen der Theorie, Anwendungsbeispielen, Videos, Fallstudien, Rollenspielen, Kleingruppenarbeit, interaktive Lernspiele und vieles mehr aus dem reichhaltig gefüllten Methodenkoffer.
Denn auch ich habe einen Eigennutz: Am Ende gibt es eine Seminarbewertung der Teilnehmer, bei der ich hoffe für weitere Aufträge möglichst gut abzuschneiden. Also ein bisschen Feuerwerk abbrennen, Zaubern, Versicherungstipps geben, Katzenvideos zeigen, später anfangen und früher aufhören. Bevor ich nun weiter dieses Szenario überzeichne, wurde genügend deutlich, worauf ich hinaus will.
Deshalb appelliere ich an alle Führungskräfte und Personalverantwortlichen in den Unternehmen: Nutzen Sie die Chance, Bewährtes mit Neuem so miteinander zu kombinieren, dass Sie zusammen das Beste erhalten!
Stoßen Sie sich nicht den Kopf an meinen Denkanstößen!