Glyphosat – dagegen ist (k)ein Kraut gewachsen.

Kann ich überhaupt überzeugt werden? Der angeblichen Sachlichkeit auf der Grünspur.

Es grünt so grün, wenn…

Ich bin arbeitender Verwalter eines Grundstücks mit fast 1500 m², hauptsächlich grünes Land, also Pflanzen. Es gibt Phasen im Jahresverlauf, in den ich auf Knien rutschend Grünzeug aus den Fugen der Terrasse kratze, vom Vertikutieren zu Saisonbeginn ganz zu schweigen. Da ist die Versuchung schon groß, mithilfe von Chemie die Arbeit zu vereinfachen- draufsprühen und fertig!

Die Informationen sprießen aus den Medien…
Upps- das war doch was- Glyphosatskandal- ein Minister war genauso orientierungslos wie die Bienen, die damit in Kontakt kommen.

Eine Internetrecherche fördert einen breit gefächerten Informationswust ans Tageslicht:
Glyphosat blockiert die Produktion bestimmter Enzyme, die das Wachstum der Pflanzen organisieren; funktioniert nur in der Flora, Fauna bleibt biologisch unbehelligt. Die Substanz steht im Verdacht, wahrscheinlich krebserzeugend zu sein. Unterschiedliche Organisationen kommen zu unterschiedlichen Studienergebnissen. Beim Einsatz wird auch der Lebensraum für Insekten und anderen Kleinlebewesen zurückgedrängt.
Aber-biologischer Anbau benötigt für die Produktion von Feldfrüchten mehr als doppelt so viele Hektar wie konventioneller Ackerbau und das Unkraut muss auch mechanisch weg- dem Artenschutz steht also nur die Hälfte der Fläche zur Verfügung…

Das Fruchtfleisch hat eine harte Schale…

Angeblich sind 74 % der Deutschen bereit, höhere Lebensmittelpreise zu zahlen, wenn auf Glyphosat verzichtet werden würde. Der Anteil von Nahrungsmitteln aus Bioproduktion beträgt lediglich 5,1 %. Drei von vier Deutschen sind bereit mehr Geld auszugeben und in Wahrheit kauft nur jeder 20. Bioprodukte. Dieselbe Orientierungslosigkeit wie beim Minister und den Bienen.

Die zarte Knospe der Meinung…

Über dieses Thema debattieren bedeutet, Informationen auszutauschen und die bessere Argumentation gelten zu lassen. Dabei kommen jedoch die unterschiedlichen Wertesysteme unweigerlich ans Tageslicht. Durch diese Zutat wird eine Meinungsaufgabe emotional erschwert.

So bleibt also nur das gemeinsame Ringen um Spielregeln übrig- ein langer intensiver Prozess, der die Bereitschaft voraussetzt, die andere Einstellung zu respektieren.

Die Ernte lautet also…

Erkläre mir Deine Position und ich wiederhole diese so lange, bis Du sagst „Du hast mich verstanden!“. Dann tauschen wir die Rollen, bis Du meinen Standpunkt verstanden hast. Erst dann tauschen wir die Argumente aus und starten den Versuch zu überzeugen. Dabei achten wir beide darauf, dass der emotionale Gesprächsanteil klar gekennzeichnet ist und ohne Vorwürfe von statten geht.

Wir sollten vorher düngen…

Kommunikation kann nur funktionieren, wenn die grundsätzliche positive Bereitschaft dazu besteht.

Der erste Schritt dazu kann sein, den anderen verstehen zu WOLLEN…

Stoßen Sie sich nicht den Kopf an meinen Denkanstößen!

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